Einsatz von Automatisierung zum Schutz des Einzelhandels vor zukünftigen Disruptionen

Employee checking grocery pallet inventory

Bedeutung eines sich verändernden Verbraucherverhaltens für den Einzelhandel

Innerhalb weniger Wochen hat COVID-19 die Art und Weise, wie Verbraucher mit Einzelhändlern interagieren, von Grund auf verändert. Schlangen an den Kassen wurden durch Heimlieferungen und Abholung durch die Kunden ersetzt. Bei den Lebensmittel-Einkaufslisten musste man vorausdenken und mögliche Lieferengpässe einkalkulieren. Fragen, die früher Mitarbeitern gestellt wurden, wanderten in die Chat-Boxen.

Zu Beginn der Pandemie kauften die Verbraucher aus Angst vor dem Unbekannten bei Hamsterkäufen die Regale leer, wobei sie vor allem Produkte zur Grundversorgung wie Toilettenpapier und Papierhandtücher ins Visier nahmen. Dieser unerwartete Run auf Verbrauchergüter sorgte dafür, dass in den Geschäften viele Regale leer waren, was auf inakzeptable Lücken und Ineffizienzen in der globalen Supply Chain aufmerksam machte. Einfach gesagt: Niemand – weder Hersteller noch Händler – war auf die aufgrund von COVID-19 in die Höhe geschnellte Nachfrage vorbereitet.

Gleichzeitig ging mit dem zunehmenden Lockdown auch die Zahl der Online-Bestellungen rasant nach oben. Die E-Commerce-Ausgaben stiegen laut der Marktforschungsfirma Rakuten Intelligence von Anfang März bis Mitte April im Vergleich zum Vorjahr um 30 %. 

Es wird erwartet, dass die Online-Lebensmittelbestellungen bis Ende 2020 bis zu 10 % der Gesamteinkäufe ausmachen werden. Das bedeutet einen Anstieg um 6-7 % im Vergleich zu den Ausgaben für Online-Lebensmittelbestellungen vor der Pandemie. 

Das haben wir gelernt: Durch Investitionen in die Automatisierung können Einzelhändler flexibler auf ähnliche zukünftige Spitzennachfragen der Verbraucher reagieren.

In diesem Artikel erklären wir:

  • Warum die meisten Einzelhändler-Fulfillment-Strategien nicht die nötige Flexibilität bieten, um auf einen unvorhergesehenen Anstieg der Verbrauchernachfrage zu reagieren
  • Wie Einzelhändler ihre Unternehmen mithilfe strategischer Investitionen in die Automatisierung zukunftssicher machen und vor unerwarteten Disruptionen schützen können
  • Kritische Faktoren, die bei der Wahl eines Automatisierungsanbieters berücksichtigt werden müssen

Die drei größten Herausforderungen, die Einzelhändler bewältigen müssen, um eine anhaltend hohe Verbrauchernachfrage zu decken

Für viele Einzelhändler war die Bearbeitung von Online-Bestellungen (also deren „Fulfillment“) sehr schwierig, weil sich das Verbraucherverhalten vom Einkauf im Laden plötzlich auf das Internet verlagerte. Selbst einige der größten Einzelhändler hatten keine vollständig optimierte Infrastruktur, um Waren in dem Zeitrahmen zu liefern, den Verbraucher fordern. COVID-19 hat diese Herausforderungen und auch einige andere erst ans Licht gebracht:

Durch die Richtlinien zur sozialen Distanzierung waren Ladengeschäfte gezwungen, ihre Öffnungszeiten zu reduzieren oder ganz zu schließen. Online-Shopping wurde zum zentralen Vertriebskanal, auf dem Verbraucher die für sie unverzichtbaren Produkte einkauften. Von Februar bis März 2020 verzeichneten Lebensmittel-Liefer-Apps einen Download-Anstieg um ganze 218 %. Um Online-Bestellungen zuzustellen, nutzten viele Einzelhändler den Warenbestand in den Ladengeschäften sowie Drittanbieterdienste für die Kommissionierung und Lieferung. Die gleichen Unternehmen mussten aber auch schnell lernen, dass Drittanbieterdienste nicht flexibel genug waren, um der gewachsenen Nachfrage gerecht zu werden, insbesondere zu Spitzenzeiten.

Trotz der Tatsache, dass Drittanbieterdienste immer wieder ihre Flexibilität anpreisen und betonen, wie gut sie mit Nachfragespitzen zurechtkommen, haben sie oft mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen. Viele greifen zu temporär eingestellten Mitarbeitern (während der COVID-19-Pandemie wurden bis zu 300.000 sog. „Gig-Worker“ für Lieferungen eingestellt). Trotzdem mussten Verbraucher oft lange auf ihre Bestellung warten, und die Lieferzeiten reichten von Tagen über Wochen bis hin zu Monaten. 

Daher stornierten viele Kunden ihre Bestellungen und wandten sich in der Hoffnung auf bessere Kundenerfahrungen anderen Wettbewerbern zu. Sie waren also durchaus gewillt, ihre Treue zur jeweiligen Einzelhandelsmarke aufzugeben.

Herkömmliche Fulfillment-Strategien wie die Lagerung großer Bestandsvolumen an einem zentralen Ort bieten nicht die nötige Flexibilität, um Warenbestellungen schnell auszuliefern. Während der Pandemie nahmen sowohl der Fußverkehr in den Geschäften als auch die Online-Bestellungen zu, sodass sich die Regale schnell leerten. Wenn nach Ansicht der Behörden nicht unbedingt erforderliche Ladengeschäfte schließen mussten, stiegen die Verbraucher auf Online-Einkäufe um.

Die US-Online-Verkaufszahlen stiegen im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um 49 %. Wie wir sehen konnten, waren Einzelhändler vielerorts darauf nicht vorbereitet.

Wenn Einzelhändler etwas aus der Pandemie gelernt haben, dann dieses: Sie können die Nachfrage nicht immer prognostizieren. Um in Zukunft schneller reagieren zu können, benötigen sie ein flexibleres Vertriebsmodell.

In der Vergangenheit verließen sich Einzelhändler, die in ihren Fulfillment-Zentren auf plötzliche Nachfragespitzen reagieren mussten, meist auf ungelernte Arbeiter, die auf befristeter Basis eingestellt wurden. Während der Pandemie stellten Unternehmen, die als notwendig eingestuft wurden (etwa Lebensmittelhändler, Lieferdienste und Einzelhändler) Tausende von Mitarbeitern ein, um beim Online-Bestellungs-Fulfillment mit den Nachfragespitzen mitzuhalten.

Nehmen wir Distributionszentren als Beispiel. Manche Distributionszentren verlassen sich stärker auf manuelle Prozesse als andere. Als Mitarbeiter an COVID-19 erkrankten, mussten Distributionszentren für Reinigung und Desinfektion schließen.

Ein Distributionsstopp bedeutet für bestimmte Produkte evtl. Liefer- und Verfügbarkeitsengpässe. Während Verbraucher während der Krise zwar Verständnis für Lieferverzögerungen zeigten, zögerten sie in Wirklichkeit aber auch nicht, auf einen anderen Händler umzusteigen, wenn sie dort das gleiche Produkt finden konnten.  

Tatsächlich sind die Supply Chains immer noch zu unflexibel, um einem unerwarteten schnellen Anstieg der Zahl der Bestellungen gerecht zu werden. Einzelhändler und ihre Supply Chains sehen sich einem zunehmenden Druck durch eine anhaltende Verbrauchernachfrage ausgesetzt. Daher kann die Implementierung von Automatisierungslösungen nicht mehr nur als eine kostensparende Investition betrachtet werden. Außerdem müssen Einzelhändler erwägen, wie die Automatisierung mehr Flexibilität ermöglicht – nicht nur, um bei einem zukünftigen schnellen Anstieg der Verbrauchernachfrage zu überleben, sondern um zu florieren. 

Wir bei Dematic sind fest davon überzeugt, dass es sich bei der derzeitigen Situation hinsichtlich Investitionen in Automatisierungstechniken um einen Wendepunkt handelt.

Automatisierungslösungen als Reaktion auf eine beispiellose Verbrauchernachfrage

Die Automatisierung in Geschäften und Vertriebslagern bietet Einzelhändlern die nötige Flexibilität, um schnelle Verlagerungen des Kundenverkehrs und der Kaufmuster zu entdecken und darauf zu reagieren, und das sowohl im Ladengeschäft als auch online. Darüber hinaus kann eine Automatisierung gewährleisten, dass Fulfillment-Prozesse trotz Disruptionen ungestört weiterlaufen. Am wichtigsten aber ist: Die Automatisierung trägt dazu bei, Risiken für Mitarbeiter, die beim Fulfillment an vorderster Front tätig sind, zu minimieren.

Sie wissen jetzt, warum herkömmliche Fulfilllment-Strategien nicht funktionieren. Jetzt möchten wir einige automatisierte Lösungen beschreiben, mit denen Einzelhändler ihre Unternehmen zukunftssicher machen können.

Um negative Kundenerfahrungen zu verhindern, können Einzelhändler die Geschwindigkeit, mit der Kunden ihre Online-Bestellungen erhalten, selbst bestimmen, indem sie den Fulfillment-Prozess automatisieren und dem Endkunden näher bringen. Mikro-Fulfillment-Lösungen:

  • Können nahe an den Verbrauchern implementiert werden, und das auf Stellflächen von unter 1000 Quadratmetern, z. B. im geschäftseigenen Lager, einem nahegelegenen Dark Store (Lieferlager) oder in städtischen Fulfillment-Zentren
  • Können ganz für das E-Commerce-Fulfillment reserviert werden, sodass Einzelhändler sich für Online-Bestellungen nicht mehr auf das Fulfillment im Ladengeschäft verlassen müssen
  • Können so konfiguriert werden, dass Einzelhändler schnell auf Nachfragespitzen reagieren können, indem sie zwischen Online- und Ladengeschäfts-Fulfillment wechseln

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