Dematic automatisiert Distributionszentrum von Dillewijn Zwapak
Dillewijn Zwapak B.V. hat sich auf die Verpackung von sensiblen Pflanzen spezialisiert. Zuletzt stieß das Unternehmen jedoch an seine Kapazitätsgrenzen und musste seine Bestände an vier externe Standorte auslagern. Dadurch fielen zusätzliche Kosten an und der Versand wurde erschwert.
Ausgangslage
Um ihre Lagerflächen wieder am Hauptsitz in Amstelveen zu bündeln, entschied sich Dillewijn Zwapak für den Bau eines zentralen Distributionszentrums. Mit der Automatisierung des 10.000 Quadratmeter großen Lagers beauftragte das Unternehmen den Intralogistikspezialisten Dematic. Dieser entwickelte eine maßgeschneiderte Lösung mit einem Fahrerlosen Transportsystem (FTS), bestehend aus selbstfahrenden Schmalgangstaplern sowie weiteren Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF), Palettenregalen und einem Paternoster-Kommissioniersystem.
Während Blumen früher in alte Zeitungen gewickelt wurden, um sie vor Frost und Beschädigungen zu schützen, sind die Verpackungen heute weitaus innovativer und nachhaltiger. Spezialist auf diesem Gebiet ist die Dillewijn Zwapak B.V. Die gut 200 Mitarbeiter des Unternehmens entwickeln, produzieren und distribuieren täglich Behälter für Blumen und Pflanzen, Floristikartikel und Dekorationsmaterialien. Der Hauptsitz liegt in Amstelveen, nahe des mit 1,2 Milliarden Euro Jahresumsatz größten Blumenversteigerungsplatzes der Welt in Aalsmeer und dem Flughafen Schiphol. Es gehört zur Van Dillewijn Group, die über eigene Produktionsgesellschaften in Europa, Asien und Afrika verfügt.
Die Aussichten für den globalen Zierpflanzenmarkt sehen für die kommenden Jahre rosig aus. Seinen Wachstum vorantreiben will Dillewijn Zwapak mit Innovationen und Prozessverbesserungen. Ausgangspunkt dafür ist das neue 10.000 Quadratmeter große zentrale Distributionszentrum des Unternehmens. „Mit dem Bau verwirklichen wir drei strategische Ziele: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung. Nachhaltigkeit erzielen wir durch viel größere Speicherkapazität bei kleinerem Platzbedarf und verschiedenen Energiesparlösungen“, erklärt Mark de Krosse, Geschäftsführer der Dillewijn Zwapak B.V.
Mark de Krosse, Geschäftsführer der Dillewijn Zwapak B.V.„Dematic war der einzige Anbieter, der uns die komplette Ausrüstung liefern und integrieren konnte.“
Die Lösung
Unter dieser strategischen Prämisse erfolgte auch das umfangreiche Auswahlverfahren: „Wir haben gezielt nach Lieferanten gesucht, die uns eine maßgeschneiderte Automatisierungslösung aus einer Hand anbieten konnten“, erinnert sich de Krosse. Die Wahl war schnell getroffen. „Dematic war der einzige Anbieter, der uns die komplette Ausrüstung liefern und integrieren konnte“, so de Krosse zu der Entscheidung. Gemeinsam mit dem Logistikautomatisierer aus Heusenstamm optimierte Dillewijn Zwapak die Logistikprozesse, indem alle Informationen und Vorgänge digitalisiert und nach Möglichkeit automatisiert wurden. Das Großprojekt hatte eine vergleichsweise kurze Bauzeit von etwa einem Jahr.
Eine Besonderheit bei diesem Logistikprojekt ist die Bauhöhe von bis zu 18 Metern und die Wahl der Schmalgänge. Von den so realisierten kompakten Lagerkapazitäten profitiert der Verpackungsspezialist, indem 12.500 Palettenstellplätze entstehen. Rund 11.000 von ihnen wurden im Frühjahr 2019 mit Waren bestückt. „Das bedeutet, dass uns noch 25 Prozent verbleibende Kapazitäten für weiteres Wachstum zur Verfügung stehen“, freut sich de Krosse, mit der Dematic-Lösung für die Zukunft gerüstet zu sein. Um den Materialfluss zu optimieren, hat der Intralogistikspezialist gleich drei Logistikkonzepte integriert: Die vollautomatische Palettenbe- und -entladung, die halbautomatische Paketkommissionierung und halbautomatische Produktkommissionierung. „Damit können wir die Aufträge flexibel handhaben“, sagt de Krosse.
Das ist insbesondere deshalb ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, weil die Logistikprozesse bei Großhandelsunternehmen wie Dillewijn Zwapak einen großen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben. Zum Klientel des Verpackungsspezialisten gehören sowohl Erzeuger und Einzelhändler als auch Endkonsumenten.
Die Bestellungen gehen dabei über den Webshop ein. Alle Aufträge werden nun über das vorhandene ERP-System Microsoft Dynamics AX an das Dematic Warehouse Management System (WMS) E‘wms weitergeleitet. Diese steuert und optimiert dann den gesamten Kommissionierprozess.
Technische Daten
- Die Lagerfläche von 10.000 m2 und 18 m Höhe bietet Platz für 12.500 Palettenstellplätze
- Täglicher Umschlag von 300 Paletten
- Vier Hybrid Schmalgangstapler und zwei halbautomatische Gabelstapler
- Vier Dematic Gegengewichts-FTF in der Sonderausführung FLV 3612
- Dematic Warehouse Management System (WMS) E‘wms
Der Prozess
Für eine effiziente Auftragsabwicklung ist das Lager in neun Zonen unterteilt. Eingehende Paletten mit Produkten werden zunächst mit einem Identifikationsetikett versehen und in das Dematic E‘wms übertragen. Anschließend werden sie auf verschiedene Lagerorte verteilt. Paletten, die für das Schüttgutlager bestimmt sind, werden automatisch auf einem Dematic-Fördersystem auf Länge, Breite, Höhe, Gewicht und Identität geprüft. Die FTF transportieren dann autorisierte Paletten zu den Übergangsstellen für das Lagerregal. Von dort aus bewegen automatisierte Schmalgangstapler alle Paletten zu den vom WMS festgelegten Lagerplätzen.
Bei der Kommissionierung von Kundenaufträgen aus diesem Lagerbereich wird der Prozess umgekehrt. Von der letztgenannten Zone aus werden sie mit bemannten Gabelstaplern in Lkw verladen, oft in Kombination mit Produkten aus anderen Kommissionierzonen.
Ein FTS, ein Förderband für die Palettenzuführung und -steuerung und ein automatisiertes Paternoster-Kommissioniersystem sind Teil der Automatisierungslösung von Dematic. Das FTS umfasst vier automatisierte Hybrid Schmalgangstapler, zwei halbautomatische Gabelstapler sowie vier Dematic Gegengewichts-FTF in der Sonderausführung FLV 3612. Als Teil der KION Group verfügt Dematic in ihrem Sortiment über das komplette Spektrum an Intralogistiklösungen und stattet wie bei Dillewijn Zwapak bei Bedarf Gabelstapler aus der KION Gruppe mit Automatisierungspaketen aus.
Ergebnis
Im neuen Distributionszentrum bei Dillewijn Zwapak werden heute durchschnittlich rund 300 Paletten täglich ein- und ausgelagert. Die Lagerbestände werden abends und nachts wieder aufgefüllt. „Der Bau unserer neuen Hauptverwaltung und unseres Lagers war längst überfällig“, berichtet de Krosse.
Der zeitliche Druck war vor allem deshalb groß, weil die Mietverträge an den ehemaligen Lagerstandorten ausliefen. So war das Unternehmen an feste Fristen gebunden. „Glücklicherweise hat Dematic schnell und lösungsorientiert gearbeitet und das neue Lager fristgerecht eingerichtet.“ In naher Zukunft sollen die Logistiksysteme weiter verfeinert und für die gesamte Organisation transparenter und zugänglicher gemacht werden.
Über den Kunden
Dillewijn Zwapak ist ein international operierendes Unternehmen mit Standorten in verschiedenen Ländern. Dillewijn Zwapak gehört zur Van Dillewijn Group. Der Hauptsitz befindet sich in Amstelveen, Niederlande. Von hier aus werden Erzeuger, Exporteure, Großhandelsunternehmen und Einzelhandelsketten bedient.
Kleinhandelsunternehmen können sich an die Cash & Carries auf den Blumenversteigerungen von Aalsmeer und Naaldwijk oder den Webshop wenden. Gut 200 Mitarbeiter entwickeln, produzieren und distribuieren täglich die besten Verpackungslösungen für Blumen und Pflanzen.